In Teil 1 wurde vorgestellt, wie man Fully Automated Nagios (FAN) installiert und den SNMP-Dienst auf Windows Servern und Clients aktiviert. Im zweiten Teil wurde gezeigt, wie man “Services” einrichten und so bestimmte Windows -Komponenten überwachen kann. Im dritten und letzten Teil soll kurz demonstriert werden, wie man mittels Nagvis die Prüfergebnisse visualisieren kann.
Was ist Nagvis? Nagvis versteht sich als Addon für das Netzwerkmanagement-System Nagios. Mit Hilfe dieser Erweiterung ist man in der Lage, IT-Prozesse und Zustände innerhalb einer Netzwerkinfrastruktur zu visualisieren. Auf der Webseite kann man Screenshots einsehen, die zeigen wie flexibel es gehandhabt werden kann. Interessant ist u.a. auch die Integration von Nagios-Ereignisse in Bildern.
In diesem Post werde ich nur kurz auf die Handhabung von Nagvis eingehen. Die Bedienung ist sehr intuitiv. Die im Teil 2 gesammelten Ergebnisse (Windows Server und Client) lassen sich mittels Nagvis innerhalb von Minuten darstellen. Wir gehen nun Schritt für Schritt vor. Da Nagvis als Webinterface arbeitet, muss man sich zuerst mittels des favorisierten Browser auf der Webseite einloggen. Als Nutzername und Passwort verwendet man nagiosadmin:nagiosadmin.
Hintergrund erstellen
Hat man sich erfolgreich in Nagvis eingeloggt, so sollte man zuerst die Kartenübersicht mit den vielen Beispielen anschauen. Hier bekommt man zumindest einen Eindruck, was mit dieser Software möglich ist. Die einzelnen Karten basieren in erster Linie aus Hintergründen und Ions. Da die Ions bereits im System vorhanden sind, werden wir mit der Erstellung eines Hintergrundbildes anfangen.
Auch hier ist der Kreativität des Anwenders kaum eine Grenze gesetzt. Man kann alle Hilfsmittel und Tools verwenden, solange am Ende ein Bild im gängigen Grafikformat dabei herausspringt. Für unser Beispiel wurde ein Bild mit den beiden zu überwachenden Windows-Geräten in MS-Visio erstellt.
Karte erstellen
Wir werden nun in Nagvis eine neue “Karte” erstellen und das soeben erstellte Bild als Hintergrund nutzen. Dabei geht man wie folgt vor: Klicken Sie im Webinterface auf Optionen – Hintergründe verwalten und laden Sie dort den soeben erstellen Hintergrund nach Nagvis hoch.
Ist dies geschehen, so lässt sich nun eine neue Karte mit unserem Hintergrund erstellen. Klicken Sie dazu auf Optionen – Karten verwalten und pflegen Sie die notwendigen Informationen unter “Erstelle eine Karte” ein.
Die Karte wird nun in der Übersicht dargestellt und lässt sich in einen nächsten Schritt mit weiteren Informationen füllen.
Objekte einfügen
Wir wollen mit den Darstellung der mit Nagios aufgezeichneten Ergebnisse für den Windows Server beginnen. Klicken Sie dazu auf Karte bearbeiten – Icon hinzufügen – Dienst und füllen Sie die im Fenster “Create Object” angezeigten Daten ein. Wie man unschwer erkennen kann, wird zuerst die Abfrage für den “Service” ping erstellt.
Diese Prozedur kann man nun für die restlichen Services wiederholen. Alternativ dazu lassen sich aber auch bereits bestehende Objekte “Clonen” um so neue Objekte mit ähnlichen Einstellungen zu erzeugen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf ein bereits vorhandenes Objekt und dann auf Clone object. Jetzt wird ein Art Fadenkreuz dargestellt. Hiermit klicken Sie mit der linken Maustaste auf den gewünschten Bereich im Bild, wo das neue Objekt dargestellt werden soll. Jetzt erscheint wieder Das Fenster “Create Object” in dem Sie nun die benötigten Daten abändern können. In unserem Beispiel würden wir die Daten in Feld “service_description” in “Disk_C” abändern und mit einem Klick auf “Speichern” der Karte hinzufügen.
Analog dazu lassen sich bestehende Objekte auch modifizieren und löschen. Verwenden Sie hier ebenfalls die rechte Maustaste.
In einem abschließen Schritt soll nun noch eine zusammenfassende Abfrage für das Gerät (WinSVR1) erstellt werden. Klicken Sie dazu wieder auf Karte bearbeiten – Icon Hinzufügen – Gerät. Mit dem Fadenkreuz können Sie wieder die Stelle markieren, wo das Icon eingefügt werden soll. Im Fenster “Create Object” wird nun noch der host_name eingefügt. Da wir für das Gerät ein anderes Iconset verwenden wollen, tragen wir im dazugehörigen Feld die Option std_big ein und speichern das Objekt ab.
Nach und nach lassen sich so alle Zustände darstellen. Diese werden nun zeitgleich mit Nagios abgeglichen. Fährt man mit der Maus über ein bestimmtes Objekt, so werden die aktuellen Zustände angezeigt. In unserem Beispiel sehen Sie wieder den als “Critical” angezeigten Zustand der Festplatte.